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Evang.-luth. Kirchengemeinde

ROTH

Seit nunmehr vierzig Jahren singt der Wolfshäuser Kirchenchor

 

Ein Bericht von Chorleiter Dietrich Wolf aus dem Jahre 2014

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Nachdem Pfarrer Gerhard Fischer sein Amt im Kirchspiel Roth angetreten hatte, traf sich der neu ins Leben gerufene Kirchenchor Wolfshausen zum ersten Mal im Januar 1974 zu einer Probe im alten Schulhaus.

Im Anschluss an einen Gottesdienst im Dezember 1973 hatten sich etliche Gemeindemitglieder getroffen, um dieses erste gemeinsame Singen zu verabreden.

Seit nunmehr 40 Jahren haben wir regelmäßig geprobt und mit dem erarbeiteten Liedgut in vielen Gottesdiensten versucht, unseren Glauben zu bezeugen und dazu beizutragen, das Wort Gottes mit unserem Singen zu verkünden.

Immer wieder haben Instrumentenbauer im Laufe der Jahrhunderte versucht, die Tongestaltungsmöglichkeiten der menschlichen Singstimme auf Musikinstrumente zu übertragen, denn unsere Stimme ist das vollkommenste Instrument, das jemals „erdacht“ wurde: Trotz ihrer eigentlich einfach erscheinenden „Bauart“ kann sie in feinsten Nuancen hörbar machen, was wir empfinden und wie wir es ausdrücken möchten.

Wenn sich dann hohe und tiefe Frauen- und Männerstimmen im meist vierstimmigen Tonsatz hören lassen, entstehen klangliche Harmonien, die durch unterschiedlichste kompositorische Anlagen zu nahezu unerschöpflichen Ausdrucksmöglichkeiten gebracht werden können. Die Qualität einer Vokalkomposition ist meist dann besonders überzeugend, wenn es dem Komponisten gelungen ist, die Textaussage durch eine entsprechende musikalische Gestaltung zu verdeutlichen und zu verstärken.

Ein solches Gelingen spüren wir Sängerinnen und Sänger dann, und entsprechend engagiert und begeistert können wir die Worte zu musikalisch gesteigertem Ausdruck bringen. Damit uns dies gesangstechnisch auch gelingen kann, muss die Probenarbeit immer wieder entsprechend angelegt sein: Zur sinnvollen Vorbereitung gehören Lockerungs-, Atem- und singtechnische Übungen, die unseren Stimmen zu jener vielseitigen Beweglichkeit verhelfen sollen, die wir zur Gestaltung der Chorwerke brauchen.

Dies gelingt dann selbst bei uns älteren Sangesfreudigen noch recht gut, denn die meisten Mitwirkenden sind schon seit 40 Jahren bei dieser Sache! Leider ist mehr als ein Drittel der ursprünglichen Mitglieder im Laufe der Jahre verstorben, mehrere können aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr aktiv dabei sein. Obwohl einige, auch Jüngere, hinzugekommen sind, ist unser Kreis auf nunmehr 16 Aktive geschrumpft, und wir würden uns über jede neue Stimme freuen. Doch die gegenwärtige Besetzung ermöglicht es uns immer noch, auch anspruchsvollere Kompositionen zum Klingen zu bringen.

 

Dafür sind wir zutiefst dankbar, denn wir dürfen immer wieder die Gnade einer Gemeinschaft erfahren, die zu einer großen Familie zusammengewachsen ist. -

 

In einem Gottesdienst am 6. Juli 2014 (um 10 Uhr) wollen wir in besonderer Weise unserer Freude am gemeinsamen Singen Ausdruck verleihen. Ein kleiner Imbiss in der Kirche wird sich anschließen.

Im späteren September dieses Jahres wollen wir bei einem Liedernachmittag, den wir zusammen mit dem Posaunenchor im Bürgerhaus gestalten werden, auch das Publikum zum freudigen Einstimmen einladen. (Der genaue Termin wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.)

Zum 40-jährigen Bestehen des Wolfshäuser Kirchenchores

 

 

In einem Gottesdienst am 6. Juli 2014 in der Kirche zu Wolfshausen gedachte der Wolfshäuser Kirchenchor seines 40-jährigen Bestehens.

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Nach der Eröffnung des Gottesdienstes durch ein Orgelvorspiel und die gemeinsame Bitte um den Heiligen Geist wurden die sieben Sängerinnen und Sänger genannt, die seit der Gründung des Chores im Jahre 1974 schon ununterbrochen dabei sind: Anni Beimborn, Annemarie Bierau, Georg Junk, Hans-Georg Lapp, Katharina Lotz, Elisabeth und Dieter Wolf. Unsere jüngste Sängerin, Kerstin Balzer, ist mit 12 Jahren dazu gekommen und singt jetzt schon seit fast 30 Jahren mit.

Zwei weitere Gründungsmitglieder, Gretchen Gombert und Konrad Lotz, können aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr mitsingen, genauso wie Bernd Schmitt, der uns viele Jahre sängerisch unterstützt hat. Heini Gombert konnte aus beruflichen Gründen nach einigen Jahren nicht mehr mitsingen.

Als Zeichen für die Verheißung des Ewigen Lebens brannte eine Kerze auf dem Altar, während wir unserer inzwischen verstorbenen Schwestern und Brüder gedachten, die mit dabei waren: Richard Hettche, Jürgen Weisbrod, Heinrich Bierau, Elisabeth Mohn, Katharina Rauch, Else Lapp, Friedrich Mohn, Alfred Drescher, Anna Junk und Margarete Löffert.

Immer wieder haben andere sich uns angeschlossen: Hildegard Bierau, Gudrun Grieser, Margret Lammers, Sibylle Miesner, Karin Thiemann, Schwester Ursula Müller und Tina Ziehen; Wolfgang Forkel kommt seit Jahren sogar regelmäßig aus Fronhausen dazu, und so sind wir mit 16 Aktiven noch recht gut singfähig. Zudem sorgen wir durch besondere sängerische Übungen dafür, dass unsere Stimmen immer wieder zum Klingen kommen können. -

Jetzt schloss sich der erste Chorbeitrag für diesen Gottesdienst an: jene prächtige fünfstimmige Fuge „sicut locutus est“ aus dem Magnificat von Johann Sebastian Bach mit der deutschen Textunterlegung „Ehre und Preis sei Gott, dem Herren in der Höhe“. Diese Musik lässt Gottes Verheißung der Sendung des Erlösers lebendig werden, und man spürt geradezu, wie die Erwartung von Generationen zu Generation getragen wird, und schließlich vereint sich die Christenheit, um ihren Schöpfer zu loben und zu preisen.

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Auf die Vertiefung der Lesungstexte ausgerichtet waren die beiden nächsten Chorbeiträge: Im Anschluss an das Evangelium aus Lukas 10 mit den Versen 1 bis 10 erklang „Wohl denen, die da wandeln vor Gott in Heiligkeit“ in dem vierstimmigen Satz von Heinrich Schütz. Den zweiten Lesungsabschnitt aus Lukas 19 mit den Versen 1 bis 10 ergänzte der Choral „Herr Jesu, Gnadensonne“ in dem vierstimmigen Satz von Johann Sebastian Bach.

Nach dem Vaterunser erklang „Lobt Gott getrost mit Singen“ in einer munter-bewegten vierstimmigen Chor‑Komposition von Adam Gumpelzhaimer, die uns beim Singen ihrer schwungvollen Tongirlanden jedes Mal hineinzieht in ihre freudige Bewegtheit, die den Textinhalt wirkungsvoll lebendig werden lässt.

Mit dem vierstimmigen Chorsatz von Klaus Heizmann „Wer auf Gott vertraut, braucht sich nicht zu fürchten“ (Text und Melodie von Hella Heizmann), dem Segen und dem Gemeindelied „Nun danket alle Gott“ fand dieser Gottesdienst seinen Abschluss.

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Nach dem Orgelnachspiel bedankten sich die Chormitglieder bei ihrem Chorleiter Dieter Wolf für seine 40-jährige musikalische Betreuung: Alle überreichten ihm eine rote Rose, sodass er den Strauß schließlich kaum noch fassen konnte. Er seinerseits bedankte sich herzlich für das allzeit zuverlässige Mitmachen seiner Sängerinnen und Sänger.

Im Namen des Chores gab es für ihn noch ein besonderes Dankeschön, überreicht von Georg Junk, dem mit nunmehr 80 Jahren ältesten Chorsänger, der seine volle Bass-Stimme immer noch wirkungsvoll zum Einsatz bringt

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Ein Baldachin-Zelt vor der Kirchentüre hatte allen Gottesdienstbesuchern, die zahlreich erschienen waren, schon etwas Besonderes verheißen: Der angekündigte kleine Imbiss mit Getränken und schmackhaften Häppchen, vorbereitet durch die weiblichen Chormitglieder, fand regen Zuspruch, und im Verlauf von vielen kleineren und größeren Gesprächsrunden blieb kaum noch etwas davon übrig.

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So klang der Vormittag aus in allseits gelöster Stimmung, und viele äußerten sich anerkennend über die Beiträge des Chores im Gottesdienst, sehr zur Freude der angesprochenen Sängerinnen und Sänger.

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